Tannhäuser
Tannhäuser

Tannhäuser. Auch dass Tannhäuser die meiste Zeit mit dem Rücken zu Venus stand, selbst wenn sie im Dialog waren, wirkte störend. Im Hintergrund, auf einem Gerüst stehend, tauchten vier Personen in Alltagskleidung auf, die Tiermasken (Hund, Wolf, Schaf, Esel) trugen – ein irritierendes Detail, das auch ästhetisch wenig beitrug.

Norma
Norma

Norma. Als Operndirektor Rainer Karlitschek in seiner Einführung erklärte, man werde beim Gesang der Sopranistin Nombulelo Yende, die die Titelpartie der Norma sang, zu Tränen gerührt sein, nahmen wir dies zunächst nicht wörtlich. Doch Yende verfügt tatsächlich über eine Stimme, die tief berührt. Mehrfach während des Abends stellte sich Gänsehaut ein – und tatsächlich auch Tränen, erstmals während der berühmten Arie Casta Diva.

Les contes d'Hoffmann
Les Contes d’Hoffmann in Zürich

Les Contes d’Hoffmann. Diese Zürcher Aufführung von Les Contes d’Hoffmann war ein Glücksfall. Entstanden ist ein Abend, der eindrucksvoll zeigte, wie faszinierend Oper sein kann, wenn musikalische und szenische Gestaltung sich nicht nur ergänzen, sondern gegenseitig beflügeln. Für uns womöglich die überzeugendste Arbeit von Andreas Homoki während seiner Zürcher Intendanz – ein Opernerlebnis, das Kopf und Herz gleichermassen berührte. Und sollte das Opernpublikum tatsächlich auf dem Rückzug sein, dann ganz sicher nicht wegen Produktionen wie dieser.

Götterdämmerung in Bern
Götterdämmerung in Bern

Götterdämmerung in Bern. Sehr störend empfanden wir die Tänzer (Choreografie: Mikołaj Karczewski) – etwa im Vorspiel, wo sie mit nervösen, hektischen Bewegungen auftraten, die in keinerlei Einklang mit der ruhigen, sphärischen Musik standen. Auch das Pferd Grane wurde von einem Tänzer dargestellt, der so fahrig und sprunghaft agierte, dass Siegfried mit einem solchen Pferd den ersten Aufzug kaum überlebt hätte. Mitunter fragte man sich, ob da jemand sein Ritalin nicht genommen hatte.

Das Theater mit dem Regietheater - die Oper braucht ihre Würde zurück! Gedanken aus dem Hotpot
Rebekka Susanne Bräm: „DIE OPER BRAUCHT IHRE WÜRDE ZURÜCK.“

Das Theater mit dem Regietheater – die Oper braucht ihre Würde zurück! Gedanken aus dem Hotpot Dieses Buch ist eine vernichtende, aber treffende Anklage gegen den bösartigen Tumor, der als Regietheater bekannt ist. Nach einer gründlichen Einführung sprießen aus dem „Hotpot“, der reichlich mit Reflexionen, (manchmal poetischen) Gedanken, Zitaten und Illustrationen versehen ist, eine Vielzahl von Anschuldigungen gegen das Regietheater.

Phèdre
Phèdre

Phèdre. In der Aufführung am Badischen Staatstheater erwies sich die Rolle jedoch als absolut grossartig für die Mezzosopranistin Ann-Beth Solvang, welche mit einer beeindruckenden darstellerischen und gesanglichen Leistung brillierte.

Otto Schenk
Otto Schenk 1930 – 2025

Wir sind traurig über den Verlust, aber zugleich zutiefst dankbar für das Erbe, das er hinterlässt – ein Erbe, das die Opernbühnen noch lange prägen wird. Ruhe in Frieden, lieber Otti!

La fille du régiment
La fille du régiment. München.

La fille du régiment. München. Damiano Michieletto ist ein Regisseur, der sich in der Welt des Regietheaters einen Namen gemacht hat, indem er konsequent die Erwartungen und Bedürfnisse des Publikums missachtet.

Tosca. Zurück zu den Wurzeln.
Tosca. Zurück zu den Wurzeln.

Tosca. Zurück zu den Wurzeln. In einer Zeit, in der experimentelle Regiekonzepte die Musik in den Hintergrund drängen, gelingt es Silvia Gatto, die klassische Tragödie von Puccini in den Mittelpunkt zu stellen. Sie lässt die emotionalen und dramatischen Entwicklungen der Figuren sprechen, ohne den Zuschauer mit unnötigen Ablenkungen zu nerven.

Un ballo in maschera
Un Ballo in Maschera am Opernhaus Zürich

Un Ballo in Maschera am Opernhaus Zürich. Agnieszka Rehlis als Ulrica überzeugte mit einer kraftvollen Altstimme, die die mystische Aura der Wahrsagerin eindrucksvoll unterstrich. Katharina Konradi als Oscar brachte mit ihrem hellen Sopran eine erfrischende Leichtigkeit in die Aufführung, konnte jedoch in den Koloraturen der berühmten Ballade und des Quintetts im dritten Akt nicht ganz überzeugen.