La fille du régiment. München. Damiano Michieletto ist ein Regisseur, der sich in der Welt des Regietheaters einen Namen gemacht hat, indem er konsequent die Erwartungen und Bedürfnisse des Publikums missachtet.
Diese Witwe ist am Ende ihres Lebens nicht mehr «lustig», sondern wehmütig und traurig. Eine nachdenkliche Szene, die trotz ihres melancholischen Charakters zu Applaus und Standing Ovations mit rhythmischem Klatschen für alle Beteiligten überging.
Verdienterweise erhielt das ganze Ensemble großen Applaus, der beim Erscheinen von Ermonela Jaho und Benjamin Bernheim zu stehenden Ovationen umschlug.
Die größte musikalische Überraschung des Abends war jedoch zweifellos Alexey Bogadnikov als Carlo Gerard. Sein italienisch geschulter, kräftiger, sowie elegant geführter Bariton, sowie sein anrührendes Spiel verliehen dem ehemaligen Diener und späteren Revolutions-Sekretär berührende Glaubwürdigkeit und führten die Ambivalenz und Zerrissenheit dieses Charakters glaubwürdig vor Augen.
Stimmlich ausgezeichnet und spielfreudig-komödiantisch präsentierte sich das Minister-Trio aus Ping, Pang und Pong von Xiaomeng Xang, Ian Milne und Nathan Haller.
Mit seinem lyrischen höhensicheren Tenor und seinem charakteristischen Timbre, zeichnete Edgardo Rocha ein zutiefst berührendes Portrait des britischen Offiziers.
Zeffirelli siedelt seine Inszenierung in der durch das Libretto fest historisch verankerten Zeit im Paris von 1830 an.